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Erwin Leiser – Filmchronist des Holocaust – Filmreihe zum 100. Geburtstag

Der in Hohenschönhausen geborene und aufgewachsene
Regisseur Erwin Leiser wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt
geworden. Als junger Berliner Jude erlebte er den Aufstieg
und die Schrecken des Dritten Reiches, die seine Heimat
nachhaltig veränderten. Nach den November-Pogromen
1938 flüchtete er nach Schweden und ließ sich später in
der Schweiz nieder. Neben seiner Arbeit als Autor und
Übersetzer widmete er sich ab den 1960er Jahren verstärkt
dem Film. Mit seiner Dokumentation „Mein Kampf“ wurde er
berühmt. Bis zu seinem Tod 1996 reflektierte er in zahlreichen
Filmen die Vernichtung des europäischen Judentums
und den Nationalsozialismus. Daneben drehte er weitere
zeitgeschichtliche Dokumentationen und Künstlerporträts.
Anlässlich seines Jubiläums wird ein Film seiner
Spätphase gezeigt, in dem er sich mit den Pogromen
von 1938 und der Erinnerung seiner jüdischen und nichtjüdischen Mitschüler auseinandersetzt.
Jeweils mit einer kurzen Einführung des Kulturwissenschaftlers
und Journalisten Robin Becker.
Die Feuerprobe
Es gibt nur wenig Zeugnisse über den Novemberpogrom, denn die
Nazis hatten ein striktes Film- und Fotografierverbot erlassen.
Leiser, der 1938 noch in Berlin lebte, spürte zahlreiche Zeitzeugen auf und zeigt mit bisher unbekanntem Material die Judenverfolgung
bis zu ihrem ersten Höhepunkt im Herbst 1938.
Die Veranstaltung
wird in die Deutsche
Gebärdensprache
(DGS) verdolmetscht.
Der Raum ist für
Rollstuhlnutzende
barrierefrei.